1918 |
05.11. |
Die ersten revoltierenden Matrosen aus Kiel treffen in Hamburg ein.
Soldaten und Arbeiter rufen den Generalstreik aus, Matrosen besetzen Hauptbahnhof, Elbtunnel, Kasernen und
Kriegsschiffe.
Wilhelm Dittmann (USPD) ruft auf einer Großkundgebung zur Errichtung der »sozialistischen
Republik« auf. |
05./
06.11. |
Soldaten und Matrosen übernehmen die militärische Kontrolle; Bildung eines provisorischen
Arbeiter- und Soldatenrates. |
06.11. |
Die Bürgerschaft beschließt die Einrichtung eines Landesarbeitsamtes, bereits am 2.12.
nehmen 14 staatliche Arbeitsnachweise ihre Tätigkeit auf. Im Zuge der reichsrechtlichen Regelungen in den 20er
Jahren wird die Behörde in die Reichsarbeitsverwaltung integriert. |
08.11. |
Bildung des Großen Arbeiterrates (jeweils drei Vertreter von Linksradikalen, USPD,
SPD und Gewerkschaften, 18 Vertreter der Betriebe). |
11.11. |
Wahl Heinrich Laufenbergs (Linksradikale) zum Vorsitzenden des Arbeiterrates. |
12.11. |
Der Arbeiter- und Soldatenrat beschließt auf einer gemeinsamen Sitzung gegen die Stimmen der SPD
die Übernahme der politischen Gewalt sowie die Auflösung von Bürgerschaft und Senat. |
15.11. |
Bildung des Wirtschaftsrates aus Vertretern der Handels, Detaillisten- und Gewerbekammer; in der
Folge Bildung verschiedener Räte. |
18.11. |
Wiedereinsetzung von Senat und Bürgerschaft als kommunale Körperschaften mit rein
administrativen Aufgaben, v.a. um die lebensnotwendigen Finanzbeziehungen aufrecht zu erhalten.
Der Arbeiter- und Soldatenrat lehnt einen Antrag der Linksradikalen ab, die bürgerlichen Gerichte
zu schließen. |
26.11. |
Die SPD fordert die sofortige Neuwahl der Bürgerschaft. |
08./
09.12. |
Ein konterrevolutionärer Putschversuch scheitert. |
09.12. |
Der Siebener Ausschuss des Hamburger Soldatenrates übernimmt die militärische
Kommandogewalt für Groß-Hamburg (Hamburg, Altona, Wilhelmsburg, Wandsbek). |
Ende
Dez. |
Walther Lamp'l (SPD) wird zum Vorsitzenden des Soldatenrates gewählt, der inzwischen eine
sozialdemokratische Mehrheit hat. |
31.12. |
Die Hamburger Linksradikalen schließen sich der neugegründeten KPD an. |
1919 |
|
Einrichtung einer regelmäßigen Flugverbindung zwischen Hamburg und Berlin. |
01.01. |
Ca. 30.000 Teilnehmer demonstrieren auf der Moorweide für die Politik der SPD, 10.000 auf dem
Heiligengeistfeld für USPD und KPD. |
02.01. |
Ein Aufruf der revolutionären Obleute zum Generalstreik trifft auf durchwachsene Resonanz;
während einer anschließenden Großdemonstration auf dem Rathausmarkt fasst der im Rathaus tagende Arbeiter- und
Soldatenrat radikale Beschlüsse (Einführung des Rätesystems in den Betrieben, Einsetzung von
Revolutionstribunalen, Absetzung der Reichsregierung) und verbietet das SPD-Organ Hamburger
Echo. |
05.01. |
Protestkundgebung der Werftarbeiter gegen ihre Gewerkschaftsdelegierten, die mit den Arbeitgebern
über die Behandlung der Akkordarbeit verhandeln. |
11.01. |
Die SPD und Gewerkschaften rufen zum Generalstreik gegen den Arbeiter- und Soldatenrat auf
und zwingen diesen so zur Zusage baldiger Bürgerschaftsneuwahlen. |
19.01. |
Der Soldatenrat des 9. Armeekorps erkennt die Reichsverordnung ȟber die Regelung der
Kommandogewalt« nicht an. |
20.01. |
Rückzug der Linksradikalen aus dem Arbeiter- und Soldatenrat, zum neuen Vorsitzenden wird Karl
Hense (SPD) gewählt. |
Ende
Jan. |
Der Arbeiter- und Soldatenrat für Groß-Hamburg beschließt die Eingliederung von Harburg,
Wilhelmsburg, Altona und Wandsbek mit ihrem Umland in das hamburgische Staatsgebiet; die Pläne scheitern am
Widerstand Preußens. |
01.02. |
Der Große Arbeiterrat beschließt eine gegen die Reichsregierung gerichtete Resolution
(Arbeiter-Bewaffnung u.a.), deren Bestätigung vom Soldatenrat verzögert wird. |
03.02. |
Die Hamburger SPD wendet sich in scharfer Form gegen die militärische Intervention in
Bremen. |
12.–
25.02. |
Der Siebener Ausschuss des Soldatenrates verhängt den Belagerungszustand, um eine allgemeine
Entwaffnung durchsetzen zu können. |
28.02. |
Lamp'l (SPD) wird Volkswehr-Kommandant von Groß-Hamburg und versucht, ein Miliz-System
für die Mannschaften aufzubauen. |
Feb./
März |
Ein- bzw. zweiwöchige Stromsperren über alle Handwerks- und Industriebetriebe führen zu
Produktionsausfällen und Beschäftigungslosigkeit. |
März |
Die Hamburger Seeleute wirken erst nach massivem Einsatz von SPD, Gewerkschaften u.a. an
der Auslieferung der Hochseeflotte mit. |
03.03. |
Lamp'l (SPD) veranlasst die Bildung einer Freiwilligenwachkompanie Bahrenfeld mit 1.100 (ab
Juni 19: 600) Mann, v.a. ehemalige Offiziere, die national bis völkisch eingestellt sind, sich aber vorläufig
staatsloyal verhalten. |
16.03. |
Die SPD erreicht bei den Bürgerschaftswahlen
50,5 %, zweitstärkste Kraft wird die DDP. |
23.03. |
Die SPD gewinnt die Wahlen zum Großen Arbeiterrat (59,9 % gegen
9,1 % der USPD und 6,5 % der KPD); seine Aufgaben bleiben wirtschaftliche Fragen
beschränkt, er wird später auch in der Hamburgischen Verfassung verankert, seine Bedeutung sinkt jedoch, da mit
Rücksicht auf die erwartete Reichsregelung keine Neuwahlen mehr durchgeführt werden. |
24.03. |
Helene Lange (DDP) eröffnet als Alterspräsidentin die erste Sitzung der
verfassunggebenden Bürgerschaft. |
26.03. |
In ihrer 2. Sitzung überträgt Karl Hense (SPD) die politische Gewalt feierlich auf die
Bürgerschaft.
Diese beschließt mit 122 gegen 15 (DNVP, USPD) Stimmen das »Gesetz über die
vorläufige Staatsgewalt«. |
28.03. |
Die Bürgerschaft beschließt die Gründung von Volkshochschule und Universität, bereits am 31.3.
wird das »vorläufige Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule« verabschiedet. |
31.03. |
Die Bürgerschaft wählt einen Senat,
der zur Hälfte aus SPD-Senatoren, zur anderen Hälfte aus Mitgliedern des
Vorkriegssenats besteht. |
April |
Einwöchige schwere Straßenkämpfe aufgrund von Teuerungsunruhen. |
19.04. |
Die Mehrheit der USPD-Bürgerschaftsfraktion legt ihre Mandate nieder, da die linke
Mehrheit in der Ortsgruppe ihre Zusammenarbeit mit der SPD während des Kapp-Putsches verurteilt. |
23.04. |
Lamp'l (SPD) setzt die Bildung einer Einwohnerwehr für Groß-Hamburg durch. |
11.05. |
Ernst Thälmann wird zum Vorsitzenden der USPD-Ortsgruppe Hamburg gewählt. |
14.05. |
Die Bürgerschaft verabschiedet das Gesetz über die Einheitsschule, das u.a. eine vierjährige
obligatorische Grundschule, die Schulgeldfreiheit der Volksschule, Reformoberschulen nach der 7. Klasse der
Volksschule sowie eine obligatorische Berufsschule vorschreibt. |
01.06. |
Im Zuge des Truppenabbaus gemäß dem Versailler Vertrags ordnet das Reichswehrministerium an,
allen Volkswehrangehörigen zum 1.8.19 zu kündigen. |
23.–
27.06. |
Verdorbene Ware der Heilschen Fleischkonservenfabrik löst die »Sülzeunruhen« aus.
Lamp'l (SPD) lässt am 25.6. den Belagerungszustand verkünden und erbittet vom zuständigen
Reichswehrkommando Stettin, Truppen zur Verfügung zu stellen. Die Aufständischen stürmen Rathaus, Stadthaus,
Untersuchungsgefängnis und Strafjustizgebäude. Am 27.6. ist die Ruhe weitestgehend wiederhergestellt. |
01.07. |
Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter Lettow-Vorbeck mit
rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge antirepublikanische
Neuorganisation der Polizei. |
1920 |
März |
Die linke Mehrheit der Hamburger KPD unter Fritz Wolffheim und Heinrich Laufenberg tritt
zur KAPD über. |
13.03. |
Die Führung der Sicherheitspolizei unterstützt den Kapp-Putsch; SPD, USPD, DDP
und Gewerkschaften organisieren breite Gegenstreiks (bis zum 16.3.). |
22.–
27.06. |
Hungerunruhen in Krefeld, Hamburg und anderen Städten. Aus Protest gegen die Verteuerung von
Lebensmitteln werden Geschäfte und Warenhäuser gestürmt. |
10.09. |
Auflösung der militärisch organisierten Sicherheitspolizei auf Verlangen der interalliierten
Kontrollkommission; Bildung einer 8.000 Mann starken Ordnungspolizei. |
Anf.
Nov. |
Auflösung der Einwohnerwehren auf Verlangen der Alliierten. |
29.12. |
Die Bürgerschaft verabschiedet mit 95 (SPD, DDP) gegen 40 Stimmen die Hamburgische
Verfassung. |
1921 |
09.01. |
Inkrafttreten der hamburgischen Verfassung. |
20.02. |
Die SPD verliert bei den Bürgerschaftswahlen
9,9 %, die Linke hat aber weiterhin eine Mehrheit. |
23.03. |
Die Bürgerschaft wählt einen SPD/DDP-Senat,
der von den Parteilosen Diestel, Sthamer und Schramm ergänzt wird. |
Mai |
Der Mieterverband Hamburg, der per Volksentscheid eine amtliche Festlegung des Mietpreises
erreichen wollte, scheitert im Eintragungsverfahren. |
1922 |
Anf. |
Gründung einer ersten Ortsgruppe der NSDAP. |
Juni |
Serie von Sprengstoffanschlägen der rechtsradikalen »Organisation Consul« gegen das
Revolutionsdenkmal, das Verlagsgebäude der Hamburger Volkszeitung, die Wohnung von Ernst Thälmann, die
Buchhandlung der KPD und das Haus der Freideutschen Jugend. |
25.11. |
Verbot der NSDAP in Hamburg. |
1923 |
März |
Verbot der DVFP in Hamburg. |
23.03. |
Parallel zum mitteldeutschen Aufstand versucht die Hamburger KPD unter Thälmann zum
Generalstreik aufzurufen und die Werften zu besetzen. Die Aktionen werden bereits am Abend wegen ihrer
Aussichtslosigkeit abgebrochen. |
Mai |
Die Polizei deckt in Altona einen rechtsradikalen Komplott auf, in den weite Kreise von »schwarzer Reichswehr« über vaterländische Verbände und verbotene rechtsradikale Bünde bis zu Adolf
Hitler verwickelt sind. |
13.08. |
Nach viertägigen Aussperrungen der Werftarbeiter ruft die KPD den Generalstreik aus, dem
sich auch die Hafenarbeiter anschließen; daraufhin wird der Ausnahmezustand verhängt. |
21.09. |
Der Senat beschließt die Bildung einer »Notstandskommission«, die einen »eisernen
Vorrat« zur Versorgung von Unterstützungsempfängern gewährleisten soll, eine Hungerkatastrophe kann
aufgrund der Hyperinflation allerdings kaum verhindert werden. |
20.10. |
Die Hafen- und Werftarbeiter treten in Streik. |
23.–
25.10. |
Obwohl ihn die KPD-Zentrale bereits am 21.10. abgesagt hatte, lösen die Hamburger Genossen
unter Führung von Ernst Thälmann in den frühen Morgenstunden des 23. den »Hamburger Aufstand« aus.
Insgesamt 17 Polizeiwachen in Groß-Hamburg werden gestürmt, Waffen erbeutet, Barrikaden errichtet. Bis auf
Barmbek und Schiffbek ist der Aufstand aber noch am gleichen Tag zusammengebrochen, die letzten Aufständischen
ergeben sich am 25., da die erhoffte Unterstützung aus der Bevölkerung ausbleibt. Die Revolte fordert
90 Todesopfer und 270 Verletzte. |
25.10. |
Gründung der Hamburger Bank von 1923, die eine dollarbasierte Goldmarkwährung in
Form von »Verrechnungsanweisungen« herausgibt, um der Hamburger Wirtschaft eine stabile Währungsbasis
zur Verfügung zu stellen. Die Bank arbeitet bis zum 30.9.25. |
23.11. |
Eine Notverordnung des Senats schreibt die Anerkennung von hamburgischem staatlichen Notgeld,
Rentenmark, Dollarschatzanweisungen und Goldanleihen des Reichs als gleichwertige Zahlungsmittel vor, um
einheitliche Bepreisung durchzusetzen. |
21.12. |
Die norddeutschen Werftarbeitgeben kündigen den geltenden Tarifvertrag, der daraufhin gefällte
Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums billigt eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 54 Stunden zu.
Die Arbeiter ignorieren den Schiedsspruch und arbeiten weiter in 8-Stunden-Schichten. |
1924 |
|
Die Hamburgische Seeschiffflotte ist im Vergleich zu 1913 zu einem Drittel wiederaufgebaut.
Fertigstellung des »Chile-Hauses«, das zu einem Wahrzeichen der Stadt wird. |
16.01. |
Gründung der Norddeutsche Rundfunk AG (NORAG) in Hamburg. |
26.02. |
Um den Schiedsspruch vom 21.12.23 durchzusetzen, beginnen die Arbeitgeber mit der Aussperrung der
Werftarbeiter. |
21.05. |
Wiederaufnahme der Arbeit nach einem aus Arbeitersicht teilweise verbesserten Schiedsspruch. |
26.10. |
Die SPD verliert bei den Bürgerschaftswahlen
8,2 %, eine Mehrheitsbildung gegen sie ist aber trotzdem kaum
möglich. |
1925 |
18.03. |
Die Bürgerschaft wählt einen Koalitionssenat von SPD, DDP und DVP. |
1926 |
|
Hamburg schreibt – als einziges Land neben Sachsen – ein dreijähriges Universitätsstudium
für Volksschullehrer vor. |
10.11. |
Nach langen Beratungen verabschiedet die Bürgerschaft das »Gesetz über den Aufbau der
Verwaltung«, das zwar die notwendige Behörden-Neuordnung, jedoch keine Demokratisierung der Verwaltung
schafft. |
1927 |
09.10. |
Bei den Bürgerschaftswahlen siegt
die Linke bei jeweils mäßigen Verlusten der bürgerlichen Parteien. Der
Senat setzt seine Arbeit fort. |
1928 |
|
Die Hamburgische Seeschiffflotte ist im Vergleich zu 1913 zu zwei Drittel wiederaufgebaut, im
Hamburger Hafen wird der Vorkriegsumschlag wieder erreicht. |
19.02. |
Bürgerschaftsneuwahlen, die
aufgrund einer erfolgreichen Wahlanfechtung notwendig geworden waren,
erbringen keine wesentliche Änderung in den Kräfteverhältnissen. |
05.04. |
Neubildung des Senats,
wiederum auf der Grundlage einer SPD/DDP/DVP-Koalition. |
01.10. |
Beginn eines Streiks aller Werftarbeiter an Ost- und Nordsee, der nach 14 Wochen durch
Schlichterspruch des Reichsarbeitsministers beendet wird. |
05.12. |
Preußen und Hamburg schließen den Vertrag über die »Hamburgisch-preußische
Hafengemeinschaft« zur gemeinsamen Entwicklung des Wirtschaftsgebietes an der unteren Elbe und erklären den
Willen, alle erforderlichen Maßnahmen »so zu treffen, als ob Landesgrenzen nicht vorhanden wären«; die
Schwerpunkte liegen bei den Häfen, der Landesplanung und bei Verkehrsfragen. Bildung eines »Hamburgisch-Preußischen Landesplanungsausschusses«. |
1929 |
15.04. |
Hitler ernennt den 28jährigen Karl Kaufmann, seit 1925 Gauleiter in Rheinland-Nord, zum Gauleiter
von Hamburg. |
1930 |
April |
Erhöhungen der Einfuhrzölle auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und andere administrative
Maßnahmen treffen den Hamburger Importhandel. |
03.11. |
Der Senat warnt in einem Erlass alle Staatsbediensteten vor eine Beteiligung in rechtsradikalen
Parteien. In der Folge Einleitung verschiedener Disziplinarverfahren. |
1931 |
14.03. |
Ermordung des KPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ernst-Henning durch SA-Männer. |
27.09. |
Bei den Bürgerschaftswahlen
erreicht die NSDAP 26,2 % und wird zweitstärkste Kraft; die KPD
gewinnt ebenfalls deutlich hinzu, während SPD und Bürgerliche starke
Verluste erleiden. Die Bildung einer arbeitsfähigen Regierung ist nahezu
ausgeschlossen, da NSDAP und KPD zusammen 78 von 160 Mandaten erhalten. |
03.10. |
Der Senat erklärt nach der Niederlage bei den Bürgerschaftswahlen seinen Rücktritt, verbleibt
aber geschäftsführend im Amt. |
1932 |
Feb./
März |
Auf Initiative der Nationalsozialisten treten die Gastwirte in einen Bierstreik, der zu
einem für die Brauereien spürbaren Nachfragerückgang führt und die Reichsregierung zur Senkung der
Steuersätze zwingt. |
23.03. |
Selbstauflösung der Bürgerschaft. |
29.03. |
Auf energisches Drängen der Senate von Hamburg und Bremen sowie der preußischen Staatsregierung
bewilligt das Reichskabinett eine Ausfallbürgschaft über 77 Mio. RM zur Stützung der Großreedereien. |
24.04. |
Die Bürgerschaftswahlen erbringen
Gewinne für NSDAP, SPD und DStP, an der politischen
Konstellation ändert sich allerdings wenig. |
29.04. |
Die Bürgerschaftsfraktion der DStP lehnt eine Beteiligung an einer Koalition unter
Führung der NSDAP ab. |
Aug. |
Die Hamburger Polizei deckt das Gaubüro des verbotenen Rotfrontkämpferbundes auf. |
03.08. |
Der Senat hebt den Erlass vom 3.11.30 bzgl. der NSDAP auf, um der Reichsregierung keine
Handhabe zu bieten. |
1933 |
14.02. |
Die DStP verweigert erneut eine Beteiligung an einer Rechtskoalition. |
03.03. |
Die SPD-Senatoren treten zurück, da sie einem von Reichsinnenminister Frick (NSDAP)
geforderten Verbot des sozialdemokratischen Hamburger Echos nicht zustimmen, aber auch keinen Anlass für
Sanktionen liefern wollen.
Am folgenden Tag folgt ihnen Bürgermeister Carl Petersen (DStP). |
08.03. |
Wahl eines nationalsozialistisch dominierten Senats unter Beteiligung von DVP und DStP. |
05.04. |
Verordnung des Senats zur Neubildung der Bürgerschaft
aufgrund des »Vorläufigen Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder
mit dem Reich« nach dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5.3. |
10.05. |
Konstituierende Sitzung der Bürgerschaft ohne die
Mitglieder der SPD. |
16.05. |
Karl Kaufmann (NSDAP) wird zum Reichstatthalter für Hamburg ernannt. |
28.06. |
Letzte Sitzung der Bürgerschaft. |
14.10. |
Durch die Auflösung des Reichstags wird automatisch auch die Bürgerschaft aufgelöst; eine Neubildung erfolgt nicht mehr. |