Die Freie und Hansestadt Hamburg
Ereignisse 1918–1933

Hamburg im Überblick Reichstagswahlen in Hamburg Bürgerschaftswahlen in Hamburg Der Hamburger Senat Volksbegehren und -entscheide in Hamburg Ereignisse 1918–1933

Deutsches Reich

Preußen
Bayern
Sachsen
Württemberg
Baden
Thüringen
Hessen
Hamburg
Mecklenburg-Schwerin
Oldenburg
Braunschweig
Anhalt
Bremen
Lippe
Lübeck
Mecklenburg-Strelitz
Waldeck
Schaumburg-Lippe

Saargebiet
Danzig
Memelgebiet
Zur Homepage
Abkürzungen
Literatur

1918
05.11. Die ersten revoltierenden Matrosen aus Kiel treffen in Hamburg ein.
  Soldaten und Arbeiter rufen den Generalstreik aus, Matrosen besetzen Hauptbahnhof, Elbtunnel, Kasernen und Kriegsschiffe.
  Wilhelm Dittmann (USPD) ruft auf einer Großkundgebung zur Errichtung der »sozialistischen Republik« auf.
05./
06.11.
Soldaten und Matrosen übernehmen die militärische Kontrolle; Bildung eines provisorischen Arbeiter- und Soldatenrates.
06.11. Die Bürgerschaft beschließt die Einrichtung eines Landesarbeitsamtes, bereits am 2.12. nehmen 14 staatliche Arbeitsnachweise ihre Tätigkeit auf. Im Zuge der reichsrechtlichen Regelungen in den 20er Jahren wird die Behörde in die Reichsarbeitsverwaltung integriert.
08.11. Bildung des Großen Arbeiterrates (jeweils drei Vertreter von Linksradikalen, USPD, SPD und Gewerkschaften, 18 Vertreter der Betriebe).
11.11. Wahl Heinrich Laufenbergs (Linksradikale) zum Vorsitzenden des Arbeiterrates.
12.11. Der Arbeiter- und Soldatenrat beschließt auf einer gemeinsamen Sitzung gegen die Stimmen der SPD die Übernahme der politischen Gewalt sowie die Auflösung von Bürgerschaft und Senat.
15.11. Bildung des Wirtschaftsrates aus Vertretern der Handels, Detaillisten- und Gewerbekammer; in der Folge Bildung verschiedener Räte.
18.11. Wiedereinsetzung von Senat und Bürgerschaft als kommunale Körperschaften mit rein administrativen Aufgaben, v.a. um die lebensnotwendigen Finanzbeziehungen aufrecht zu erhalten.
  Der Arbeiter- und Soldatenrat lehnt einen Antrag der Linksradikalen ab, die bürgerlichen Gerichte zu schließen.
26.11. Die SPD fordert die sofortige Neuwahl der Bürgerschaft.
08./
09.12.
Ein konterrevolutionärer Putschversuch scheitert.
09.12. Der Siebener Ausschuss des Hamburger Soldatenrates übernimmt die militärische Kommandogewalt für Groß-Hamburg (Hamburg, Altona, Wilhelmsburg, Wandsbek).
Ende
Dez.
Walther Lamp'l (SPD) wird zum Vorsitzenden des Soldatenrates gewählt, der inzwischen eine sozialdemokratische Mehrheit hat.
31.12. Die Hamburger Linksradikalen schließen sich der neugegründeten KPD an.
1919
Einrichtung einer regelmäßigen Flugverbindung zwischen Hamburg und Berlin.
01.01. Ca. 30.000 Teilnehmer demonstrieren auf der Moorweide für die Politik der SPD, 10.000 auf dem Heiligengeistfeld für USPD und KPD.
02.01. Ein Aufruf der revolutionären Obleute zum Generalstreik trifft auf durchwachsene Resonanz; während einer anschließenden Großdemonstration auf dem Rathausmarkt fasst der im Rathaus tagende Arbeiter- und Soldatenrat radikale Beschlüsse (Einführung des Rätesystems in den Betrieben, Einsetzung von Revolutionstribunalen, Absetzung der Reichsregierung) und verbietet das SPD-Organ Hamburger Echo.
05.01. Protestkundgebung der Werftarbeiter gegen ihre Gewerkschaftsdelegierten, die mit den Arbeitgebern über die Behandlung der Akkordarbeit verhandeln.
11.01. Die SPD und Gewerkschaften rufen zum Generalstreik gegen den Arbeiter- und Soldatenrat auf und zwingen diesen so zur Zusage baldiger Bürgerschaftsneuwahlen.
19.01. Der Soldatenrat des 9. Armeekorps erkennt die Reichsverordnung »über die Regelung der Kommandogewalt« nicht an.
20.01. Rückzug der Linksradikalen aus dem Arbeiter- und Soldatenrat, zum neuen Vorsitzenden wird Karl Hense (SPD) gewählt.
Ende
Jan.
Der Arbeiter- und Soldatenrat für Groß-Hamburg beschließt die Eingliederung von Harburg, Wilhelmsburg, Altona und Wandsbek mit ihrem Umland in das hamburgische Staatsgebiet; die Pläne scheitern am Widerstand Preußens.
01.02. Der Große Arbeiterrat beschließt eine gegen die Reichsregierung gerichtete Resolution (Arbeiter-Bewaffnung u.a.), deren Bestätigung vom Soldatenrat verzögert wird.
03.02. Die Hamburger SPD wendet sich in scharfer Form gegen die militärische Intervention in Bremen.
12.–
25.02.
Der Siebener Ausschuss des Soldatenrates verhängt den Belagerungszustand, um eine allgemeine Entwaffnung durchsetzen zu können.
28.02. Lamp'l (SPD) wird Volkswehr-Kommandant von Groß-Hamburg und versucht, ein Miliz-System für die Mannschaften aufzubauen.
Feb./
März
Ein- bzw. zweiwöchige Stromsperren über alle Handwerks- und Industriebetriebe führen zu Produktionsausfällen und Beschäftigungslosigkeit.
März Die Hamburger Seeleute wirken erst nach massivem Einsatz von SPD, Gewerkschaften u.a. an der Auslieferung der Hochseeflotte mit.
03.03. Lamp'l (SPD) veranlasst die Bildung einer Freiwilligenwachkompanie Bahrenfeld mit 1.100 (ab Juni 19: 600) Mann, v.a. ehemalige Offiziere, die national bis völkisch eingestellt sind, sich aber vorläufig staatsloyal verhalten.
16.03. Die SPD erreicht bei den Bürgerschaftswahlen 50,5 %, zweitstärkste Kraft wird die DDP.
23.03. Die SPD gewinnt die Wahlen zum Großen Arbeiterrat (59,9 % gegen 9,1 % der USPD und 6,5 % der KPD); seine Aufgaben bleiben wirtschaftliche Fragen beschränkt, er wird später auch in der Hamburgischen Verfassung verankert, seine Bedeutung sinkt jedoch, da mit Rücksicht auf die erwartete Reichsregelung keine Neuwahlen mehr durchgeführt werden.
24.03. Helene Lange (DDP) eröffnet als Alterspräsidentin die erste Sitzung der verfassunggebenden Bürgerschaft.
26.03. In ihrer 2. Sitzung überträgt Karl Hense (SPD) die politische Gewalt feierlich auf die Bürgerschaft.
  Diese beschließt mit 122 gegen 15 (DNVP, USPD) Stimmen das »Gesetz über die vorläufige Staatsgewalt«.
28.03. Die Bürgerschaft beschließt die Gründung von Volkshochschule und Universität, bereits am 31.3. wird das »vorläufige Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule« verabschiedet.
31.03. Die Bürgerschaft wählt einen Senat, der zur Hälfte aus SPD-Senatoren, zur anderen Hälfte aus Mitgliedern des Vorkriegssenats besteht. 
April Einwöchige schwere Straßenkämpfe aufgrund von Teuerungsunruhen.
19.04. Die Mehrheit der USPD-Bürgerschaftsfraktion legt ihre Mandate nieder, da die linke Mehrheit in der Ortsgruppe ihre Zusammenarbeit mit der SPD während des Kapp-Putsches verurteilt.
23.04. Lamp'l (SPD) setzt die Bildung einer Einwohnerwehr für Groß-Hamburg durch.
11.05. Ernst Thälmann wird zum Vorsitzenden der USPD-Ortsgruppe Hamburg gewählt.
14.05. Die Bürgerschaft verabschiedet das Gesetz über die Einheitsschule, das u.a. eine vierjährige obligatorische Grundschule, die Schulgeldfreiheit der Volksschule, Reformoberschulen nach der 7. Klasse der Volksschule sowie eine obligatorische Berufsschule vorschreibt.
01.06. Im Zuge des Truppenabbaus gemäß dem Versailler Vertrags ordnet das Reichswehrministerium an, allen Volkswehrangehörigen zum 1.8.19 zu kündigen.
23.–

27.06.

Verdorbene Ware der Heilschen Fleischkonservenfabrik löst die »Sülzeunruhen« aus.
  Lamp'l (SPD) lässt am 25.6. den Belagerungszustand verkünden und erbittet vom zuständigen Reichswehrkommando Stettin, Truppen zur Verfügung zu stellen. Die Aufständischen stürmen Rathaus, Stadthaus, Untersuchungsgefängnis und Strafjustizgebäude. Am 27.6. ist die Ruhe weitestgehend wiederhergestellt.
01.07. Trotz Beruhigung der Lage wird Hamburg durch Reichswehreinheiten unter Lettow-Vorbeck mit rücksichtslosem Waffengebrauch und willkürlichen Verhaftungen besetzt. In der Folge antirepublikanische Neuorganisation der Polizei.
1920
März Die linke Mehrheit der Hamburger KPD unter Fritz Wolffheim und Heinrich Laufenberg tritt zur KAPD über.
13.03. Die Führung der Sicherheitspolizei unterstützt den Kapp-Putsch; SPD, USPD, DDP und Gewerkschaften organisieren breite Gegenstreiks (bis zum 16.3.).
22.–
27.06.
Hungerunruhen in Krefeld, Hamburg und anderen Städten. Aus Protest gegen die Verteuerung von Lebensmitteln werden Geschäfte und Warenhäuser gestürmt.
10.09. Auflösung der militärisch organisierten Sicherheitspolizei auf Verlangen der interalliierten Kontrollkommission; Bildung einer 8.000 Mann starken Ordnungspolizei.
Anf.
Nov.
Auflösung der Einwohnerwehren auf Verlangen der Alliierten.
29.12. Die Bürgerschaft verabschiedet mit 95 (SPD, DDP) gegen 40 Stimmen die Hamburgische Verfassung.
1921
09.01. Inkrafttreten der hamburgischen Verfassung.
20.02. Die SPD verliert bei den Bürgerschaftswahlen 9,9 %, die Linke hat aber weiterhin eine Mehrheit.
23.03. Die Bürgerschaft wählt einen SPD/DDP-Senat, der von den Parteilosen Diestel, Sthamer und Schramm ergänzt wird.
Mai Der Mieterverband Hamburg, der per Volksentscheid eine amtliche Festlegung des Mietpreises erreichen wollte, scheitert im Eintragungsverfahren.
1922
Anf. Gründung einer ersten Ortsgruppe der NSDAP.
Juni Serie von Sprengstoffanschlägen der rechtsradikalen »Organisation Consul« gegen das Revolutionsdenkmal, das Verlagsgebäude der Hamburger Volkszeitung, die Wohnung von Ernst Thälmann, die Buchhandlung der KPD und das Haus der Freideutschen Jugend.
25.11. Verbot der NSDAP in Hamburg.
1923
März Verbot der DVFP in Hamburg.
23.03. Parallel zum mitteldeutschen Aufstand versucht die Hamburger KPD unter Thälmann zum Generalstreik aufzurufen und die Werften zu besetzen. Die Aktionen werden bereits am Abend wegen ihrer Aussichtslosigkeit abgebrochen.
Mai Die Polizei deckt in Altona einen rechtsradikalen Komplott auf, in den weite Kreise von »schwarzer Reichswehr« über vaterländische Verbände und verbotene rechtsradikale Bünde bis zu Adolf Hitler verwickelt sind.
13.08. Nach viertägigen Aussperrungen der Werftarbeiter ruft die KPD den Generalstreik aus, dem sich auch die Hafenarbeiter anschließen; daraufhin wird der Ausnahmezustand verhängt.
21.09. Der Senat beschließt die Bildung einer »Notstandskommission«, die einen »eisernen Vorrat« zur Versorgung von Unterstützungsempfängern gewährleisten soll, eine Hungerkatastrophe kann aufgrund der Hyperinflation allerdings kaum verhindert werden.
20.10. Die Hafen- und Werftarbeiter treten in Streik.
23.–
25.10.
Obwohl ihn die KPD-Zentrale bereits am 21.10. abgesagt hatte, lösen die Hamburger Genossen unter Führung von Ernst Thälmann in den frühen Morgenstunden des 23. den »Hamburger Aufstand« aus. Insgesamt 17 Polizeiwachen in Groß-Hamburg werden gestürmt, Waffen erbeutet, Barrikaden errichtet. Bis auf Barmbek und Schiffbek ist der Aufstand aber noch am gleichen Tag zusammengebrochen, die letzten Aufständischen ergeben sich am 25., da die erhoffte Unterstützung aus der Bevölkerung ausbleibt. Die Revolte fordert 90 Todesopfer und 270 Verletzte.
25.10. Gründung der Hamburger Bank von 1923, die eine dollarbasierte Goldmarkwährung in Form von »Verrechnungsanweisungen« herausgibt, um der Hamburger Wirtschaft eine stabile Währungsbasis zur Verfügung zu stellen. Die Bank arbeitet bis zum 30.9.25.
23.11. Eine Notverordnung des Senats schreibt die Anerkennung von hamburgischem staatlichen Notgeld, Rentenmark, Dollarschatzanweisungen und Goldanleihen des Reichs als gleichwertige Zahlungsmittel vor, um einheitliche Bepreisung durchzusetzen.
21.12. Die norddeutschen Werftarbeitgeben kündigen den geltenden Tarifvertrag, der daraufhin gefällte Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums billigt eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 54 Stunden zu. Die Arbeiter ignorieren den Schiedsspruch und arbeiten weiter in 8-Stunden-Schichten.
1924
Die Hamburgische Seeschiffflotte ist im Vergleich zu 1913 zu einem Drittel wiederaufgebaut.
  Fertigstellung des »Chile-Hauses«, das zu einem Wahrzeichen der Stadt wird.
16.01. Gründung der Norddeutsche Rundfunk AG (NORAG) in Hamburg.
26.02. Um den Schiedsspruch vom 21.12.23 durchzusetzen, beginnen die Arbeitgeber mit der Aussperrung der Werftarbeiter.
21.05. Wiederaufnahme der Arbeit nach einem aus Arbeitersicht teilweise verbesserten Schiedsspruch.
26.10. Die SPD verliert bei den Bürgerschaftswahlen 8,2 %, eine Mehrheitsbildung gegen sie ist aber trotzdem kaum möglich.
1925
18.03. Die Bürgerschaft wählt einen Koalitionssenat von SPD, DDP und DVP.
1926
Hamburg schreibt – als einziges Land neben Sachsen – ein dreijähriges Universitätsstudium für Volksschullehrer vor.
10.11. Nach langen Beratungen verabschiedet die Bürgerschaft das »Gesetz über den Aufbau der Verwaltung«, das zwar die notwendige Behörden-Neuordnung, jedoch keine Demokratisierung der Verwaltung schafft.
1927
09.10. Bei den Bürgerschaftswahlen siegt die Linke bei jeweils mäßigen Verlusten der bürgerlichen Parteien. Der Senat setzt seine Arbeit fort.
1928
Die Hamburgische Seeschiffflotte ist im Vergleich zu 1913 zu zwei Drittel wiederaufgebaut, im Hamburger Hafen wird der Vorkriegsumschlag wieder erreicht.
19.02. Bürgerschaftsneuwahlen, die aufgrund einer erfolgreichen Wahlanfechtung notwendig geworden waren, erbringen keine wesentliche Änderung in den Kräfteverhältnissen.
05.04. Neubildung des Senats, wiederum auf der Grundlage einer SPD/DDP/DVP-Koalition.
01.10. Beginn eines Streiks aller Werftarbeiter an Ost- und Nordsee, der nach 14 Wochen durch Schlichterspruch des Reichsarbeitsministers beendet wird.
05.12. Preußen und Hamburg schließen den Vertrag über die »Hamburgisch-preußische Hafengemeinschaft« zur gemeinsamen Entwicklung des Wirtschaftsgebietes an der unteren Elbe und erklären den Willen, alle erforderlichen Maßnahmen »so zu treffen, als ob Landesgrenzen nicht vorhanden wären«; die Schwerpunkte liegen bei den Häfen, der Landesplanung und bei Verkehrsfragen. Bildung eines »Hamburgisch-Preußischen Landesplanungsausschusses«.
1929
15.04. Hitler ernennt den 28jährigen Karl Kaufmann, seit 1925 Gauleiter in Rheinland-Nord, zum Gauleiter von Hamburg.
1930
April Erhöhungen der Einfuhrzölle auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und andere administrative Maßnahmen treffen den Hamburger Importhandel.
03.11. Der Senat warnt in einem Erlass alle Staatsbediensteten vor eine Beteiligung in rechtsradikalen Parteien. In der Folge Einleitung verschiedener Disziplinarverfahren.
1931
14.03. Ermordung des KPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ernst-Henning durch SA-Männer.
27.09. Bei den Bürgerschaftswahlen erreicht die NSDAP 26,2 % und wird zweitstärkste Kraft; die KPD gewinnt ebenfalls deutlich hinzu, während SPD und Bürgerliche starke Verluste erleiden. Die Bildung einer arbeitsfähigen Regierung ist nahezu ausgeschlossen, da NSDAP und KPD zusammen 78 von 160 Mandaten erhalten.
03.10. Der Senat erklärt nach der Niederlage bei den Bürgerschaftswahlen seinen Rücktritt, verbleibt aber geschäftsführend im Amt.
1932
Feb./
März
Auf Initiative der Nationalsozialisten treten die Gastwirte in einen Bierstreik, der zu einem für die Brauereien spürbaren Nachfragerückgang führt und die Reichsregierung zur Senkung der Steuersätze zwingt.
23.03. Selbstauflösung der Bürgerschaft.
29.03. Auf energisches Drängen der Senate von Hamburg und Bremen sowie der preußischen Staatsregierung bewilligt das Reichskabinett eine Ausfallbürgschaft über 77 Mio. RM zur Stützung der Großreedereien.
24.04. Die Bürgerschaftswahlen erbringen Gewinne für NSDAP, SPD und DStP, an der politischen Konstellation ändert sich allerdings wenig.
29.04. Die Bürgerschaftsfraktion der DStP lehnt eine Beteiligung an einer Koalition unter Führung der NSDAP ab.
Aug. Die Hamburger Polizei deckt das Gaubüro des verbotenen Rotfrontkämpferbundes auf.
03.08. Der Senat hebt den Erlass vom 3.11.30 bzgl. der NSDAP auf, um der Reichsregierung keine Handhabe zu bieten.
1933
14.02. Die DStP verweigert erneut eine Beteiligung an einer Rechtskoalition.
03.03. Die SPD-Senatoren treten zurück, da sie einem von Reichsinnenminister Frick (NSDAP) geforderten Verbot des sozialdemokratischen Hamburger Echos nicht zustimmen, aber auch keinen Anlass für Sanktionen liefern wollen.
  Am folgenden Tag folgt ihnen Bürgermeister Carl Petersen (DStP).
08.03. Wahl eines nationalsozialistisch dominierten Senats unter Beteiligung von DVP und DStP.
05.04. Verordnung des Senats zur Neubildung der Bürgerschaft aufgrund des »Vorläufigen Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich« nach dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5.3.
10.05. Konstituierende Sitzung der Bürgerschaft ohne die Mitglieder der SPD.
16.05. Karl Kaufmann (NSDAP) wird zum Reichstatthalter für Hamburg ernannt.
28.06. Letzte Sitzung der Bürgerschaft.
14.10. Durch die Auflösung des Reichstags wird automatisch auch die Bürgerschaft aufgelöst; eine Neubildung erfolgt nicht mehr.

Quelle: Büttner 1985, passim

Webmaster, 2001–2005  ·  Impressum