Die Freie Stadt Danzig
Ereignisse 1918–1939

Danzig im ÜberblickVölkerbundskommissare in DanzigVolkstagswahlen in DanzigDer Danziger SenatEreignisse 1918–1939

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Literatur

1920
10.01.Der Versailler Vertrag tritt in Kraft. Danzig scheidet aus dem Deutschen Reich aus und steht unter dem Schutz des Völkerbundes.
16.05.Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung wird die DNVP mit 28,2 % stärkste Partei vor SP, USP und Zentrum.
27.10.Die alliierten Staaten beschließen die Errichtung der Freien Stadt Danzig gemäß den Vereinbarungen des Versailler Vertrags.
06.11.Bildung eines rechtsbürgerlichen Senats unter Heinrich Sahm.
15.11.Danzig wird von der Pariser Botschafterkonferenz der alliierten Mächte zur Freien Stadt erklärt.
1921
04.08.Generalstreik im Danziger Hafen wegen der Verladung polnischen Kriegsmaterials.
24.10.Polen werden im »Warschauer Abkommen« weitgehende Rechte eingeräumt.
1923
17.06.Einweihung des Flughafens.
18.11.Die Volkstagswahlen führen zu einem erstarken der äußersten Linken (KP 9,1 %) wie Rechten (DSP 6,3 %). 
1924
17.04.Der Völkerbund gestattet Polen die Errichtung eines Munitionslagers auf der strategisch wichtigen Danziger Westerplatte.
14.06.Der Völkerbund entscheidet, dass Danzig die Hälfte der Baukosten des polnischen Munitionslagers (3 Mio. Gulden) aufbringen muss.
10.12.Heinrich Sahm bildet erneut einen Senat unter Beteiligung der bürgerlichen Parteien.
1925
05.01.Zuspitzung des Poststreits. Polen lässt in der Innenstadt polnische Briefkästen aufstellen.
1927
25.07.Die Freie Stadt Danzig fordert vom Kommissariat des Völkerbunds Entscheidungen über strittige Fragen. Dabei geht es auch um die Errichtung eines polnischen Munitionsdepots auf der Westerplatte und die Gewährung eines Winterquartiers für polnische Kriegsschiffe.
13.11.Bei den Volkstagswahlen können sich SPD (+9,6 %) und Zentrum verbessern, während die extremen Parteien (DNVP –7,4 %, DSP –5,1 %, KP –2,7 %) verlieren und das bürgerliche Lager zersplittert.
1928
18.12.Heinrich Sahm bildet einen Senat unter Beteiligung von SP, Zentrum und DLP.
1930
16.11.Die NSDAP wird bei den Volkstagswahlen mit 16,4 % zweitstärkste Kraft hinter der SP (25,3 %).
1931
09.01.Ernst Ziehm (DNVP) bildet einen rechtsbürgerlichen Senat (Zentrum, DNVP, NatBl)
25.01.Blutiger Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten.
15.04.Polen fordert den Einsatz polnischen Militärs in Danzig.
1933
31.01.40.726 Arbeitslose in Danzig.
13.04.Selbstauflösung des Volkstages.
28.05.Mit 50,1 % und 38 Sitzen erreicht die NSDAP bei den Volkstagswahlen die absolute Mehrheit.
20.06.Bildung des Senats Rauschning (NSDAP) unter Beteiligung von NSDAP und Zentrum.
22.09.Nach dem Parteiaustritt von Willibald Wiercinski-Keiser wird durch den Rücktritt von Franz Sawatzki die Senatsbeteiligung des Zentrum beendet.
1934
Feb.Weitere 1.600 Menschen werden aufgrund polnischer Einfuhrsperren arbeitslos.
26.05.Verbot der KP; die kommunistischen Volkstagsmitglieder behalten aber ihr Mandat,. 
27.06.Die Danziger Volksstimme wird für sechs Monate verboten.
Sept.Die Danziger Landeszeitung und die Danziger Allgemeine Zeitung stellen ihr Erscheinen ein.
23.11.Artur Greiser (NSDAP) löst Hermann Rauschning (NSDAP) als Senatspräsident ab.
1935
März/
April
Die Danziger Volksstimme wird für vier Tage verboten, die Danziger Volkszeitung wird verwarnt und die Gazeta Gdanska gezwungen, ihr Erscheinen einzustellen.
07.04.Bei den Volkstagswahlen kann die NSDAP ihre absolute Mehrheit ausbauen, nachdem die anderen Parteien im Wahlkampf eingeschüchtert und benachteiligt worden waren.
01.08.Senatspräsident Greiser (NSDAP) erklärt aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Staatsnotstand und will mit Polen über Streitfragen verhandeln.
1936
AnfangDie Kommunisten scheitern mit dem Versuch, das Parteiverbot auf dem Klageweg rückgängig zu machen.
Feb.Die Oppositionsparteien (SP, Zentrum, DNVP) vereinbaren eine förmliche Zusammenarbeit.
29.05.Der Senator a.D. Dr. Blavier wird von der Politischen Polizei in Schutzhaft genommen.
   Die Zeitung Neue Zeit wird für acht Monate verboten.
03.06.Die Danziger Volksstimme wird für zwei Monate verboten.
18.08.8.000 Polen demonstrieren in Posen unter dem Motto »Danzig war und wird polnisch bleiben«.
15.10.Nach einem angeblichen Waffenfund am Vortag werden 120 Sozialdemokraten in Polizei- und Schutzhaft genommen. Die SP wird aufgelöst und verboten.
30.11.Abgeordnete der SP und des Zentrum werden der »staatsfeindlichen Betätigung« beschuldigt.
1937
Anf.Nach einer Änderung der Wahlordnung kann der Senat Abgeordneten das Mandat entziehen.
27.03.Die Danziger Volkszeitung wird für sechs Monate verboten.
05.05.Der Volkstag verlängert das 1933 beschlossene »Ermächtigungsgesetz« um weitere vier Jahre.
25.05.Der sozialdemokratische Abgeordnete Hans Wichmann verschwindet »spurlos«.
31.05.Selbstauflösung der DNVP.
21.10.Das Zentrum wird als letzte Oppositionspartei verboten.
Nov.–
Juli 38
Von ca. 10.500 Juden verlassen 5.000 Danzig ungehindert. Judenhetze, Arisierungen und Boykott nehmen immer stärker zu.
1938
20.06.Nach diversen Mandatsentzügen und -niederlegungen erscheinen mit Ausnahme der beiden polnischen Abgeordneten alle Volkstagsmitglieder in Parteiuniform.
12./
13.11.
»Reichspogromnacht«: Massenverhaftungen jüdischer Mitbürger, Plünderungen, Brandstiftungen. 1.500 Juden fliehen in den Folgetagen über die Grenze nach Polen.
21.11.Die »Nürnberger Rassengesetze« werden in Danzig eingeführt.
1939
22.03.Per Gesetz wird die Amtsdauer des Volkstages um vier Jahre verlängert.
19./22./
23.07.
Grenzzwischenfälle zwischen Danzig und Polen.
18.08.Reichsdeutsche reisen als Touristen nach Danzig ein und werden in die SS-Heimwehr Danzig eingegliedert.
24.08.Der Senat bestimmt in einem offenen Bruch der Verfassung den nationalsozialistischen Gauleiter Albert Forster zum Staatspräsidenten.
01.09.Der 2. Weltkrieg beginnt mit der Beschießung der Danziger Westerplatte. Danzig wird völkerrechtswidrig in das Deutsche Reich eingegliedert.

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